Clive: Das erste Jahr mit einem Stoma

Clive: Das erste Jahr mit einem Stoma

Clive berichtet von seinen Erfahrungen mit Restaurantbesuchen und der Wiederaufnahme früherer Hobbys im ersten Jahr nach seiner Operation.

Ein paar Tage nach meiner Operation fragte ich mich, ob ich mich jemals an den Beutel auf meinem Bauch gewöhnen könnte. Zuerst konnte ich ihn nicht einmal selbst leeren, aber dies gelang mir mit Hilfe meiner Stomatherapeutin recht schnell.

Als ich nach Hause zurückkam, ging es mir immer noch nicht wirklich gut, da mir auch mein Hinterteil (das Innere natürlich, das Äußere würde ja sehr merkwürdig aussehen!) entfernt wurde.

Clive: Das erste Jahr mit einem Stoma

Mein erster Spaziergang

Nach etwa einer Woche machte ich meinen ersten Spaziergang entlang der Straße. Nach ein paar weiteren Wochen ging ich dann mit ein paar Zwischenstopps die Strandpromenade entlang. Die Dinge vereinfachen sich im Laufe der Zeit wesentlich und jetzt ist das Entleeren, Wechseln und die Handhabung meines Beutels zweitrangig geworden.

Gelegentlich habe ich eine Leckage in der Nacht und manchmal am Tag, aber dann wechsle ich einfach den Beutel, das ist keine große Sache. Die meiste Zeit weiß ich nicht mal, dass er da ist!

Keine verlängerte Morgenroutine

Morgens rasiere ich mich (im Gesicht, nicht an den Beinen!), dusche und befestige einen neuen Beutel. Dieser reicht dann bis zum nächsten Morgen. Ich bereite den neuen Beutel und alles andere schon am Abend vorher vor, das dauert gerade mal fünf Minuten.

Veränderte Energie

Vor meiner Operation war ich schwer an Morbus Crohn erkrankt und konnte das Haus nicht mehr verlassen. Aus lauter Angst vor einem Missgeschick konnte ich nicht mehr ausgehen und war völlig kraftlos. Ich rannte nur noch zur Toilette und habe es manchmal nicht mehr rechtzeitig geschafft. Jetzt kann ich wieder selbstbewusst ausgehen, auswärts essen und die meisten Dinge tun, die ich früher auch konnte.

Clive: Das erste Jahr mit einem Stoma

Die richtige Ernährung

Meine erste Reise unternahm ich im Dezember. Meine Familie nahm mich damals mit ins Winter Wonderland in London. Ich hatte gedacht, ich würde nie wieder ausgehen können, aber wir hatten wundervolle Weihnachten in dem Jahr und ich konnte alles essen, wie früher, ohne Probleme. Man lernt mit der Zeit, was man essen kann und was nicht.

Ich trinke für gewöhnlich keinen Alkohol und auch an Silvester war es nicht viel. Aber ich habe wohl etwas durcheinander getrunken und mir ging es entsprechend schlecht... Natürlich meine eigene Schuld und alle fanden es lustig.

Wiederaufnahme früherer Hobbys

Ich habe in diesem Jahr einige Projekte begonnen. Zuerst habe ich mein altes Mountainbike wieder flott gemacht. Ich habe es komplett auseinandergenommen und neu lackiert. Es sieht jetzt aus wie neu! Leider kann ich es noch nicht fahren, weil mein Gesäß dafür, glaube ich, noch nicht wieder bereit ist... Aber irgendwann vielleicht.

In den 1980ern war ich DJ und würde damit auch gerne wieder anfangen. Also habe ich mir etwas Ausrüstung zusammengesucht und meine eigene Beleuchtung gebastelt. Jetzt komme ich kaum noch in meine Garage, weil darin auch noch ein Schlagzeug steht – „die armen Nachbarn“ höre ich Sie schon sagen!

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