Ernährungsmythen im Zusammenhang mit einem Stoma

Ernährungsmythen im Zusammenhang mit einem Stoma

Möglicherweise haben Sie gehört, dass Pilze Blockaden verursachen oder dass Gluten dazu führt, dass Sie sich aufgedunsen fühlen. Aber dies muss nicht so sein und es gibt ganz sicher keinen Grund, diese Lebensmittel wegen ihres schlechten Rufs gänzlich zu meiden.

Mythos: Ballaststoffreiche Lebensmittel führen zu Verstopfungen

Das ist falsch. Es stimmt zwar, dass ballaststoffreichere Nahrungsmittel wie Mais, Pilze und Erbsen die Ausscheidungen erhöhen oder verstärkt Blähungen verursachen können, aber sie führen sehr selten zu Verstopfungen.

Was jedoch Probleme verursachen kann, sind große Portionen ballaststoffreicher Lebensmittel in Kombination mit wenig oder gar keiner Flüssigkeit. Das Stichwort heißt hier Mäßigung. Wenn Sie vorsichtig mit dem Verzehr von ballaststoffreicheren Lebensmitteln umgehen, gibt es absolut keinen Grund, sie ganz zu vermeiden.

Mythos: Fisch und Sprossen verursachen mehr Geruch

Es stimmt, dass einige Lebensmittel wie Fisch und Sprossen mehr Geruch produzieren - aber da der Geruch in Ihrem Stomabeutel eingeschlossen ist, gibt es keinen Grund auf Lebensmittel wie Fisch oder Sprossen zu verzichten.

Denken Sie daran, dass der Geruch nur zutage tritt, wenn Sie allein sind und Ihren Beutel leeren. Wenn Sie Angst haben, einen unangenehmen Geruch in der Toilettenkabine zu hinterlassen, können Sie ein Lufterfrischerspray mit sich führen.

Mythos: Gluten sorgt dafür, dass Sie sich aufgedunsen fühlen

Gluten ist ein Protein, das in mehlbasierten Lebensmitteln wie Brot oder Teigwaren enthalten ist. Gluten hat auch den Ruf, Übergewicht zu verursachen und dazu zu führen, dass Sie sich aufgebläht fühlen. Es gibt jedoch gute Gründe, diesen Aussagen skeptisch gegenüberzustehen. Erstens: Gluten ist ein Teil der ausgewogenen Ernährung. Daher ist es nicht empfehlenswert, dass Sie es unnötigerweise aus Ihrer Ernährung streichen.

Zweitens: Wenn Sie sich tatsächlich aufgebläht fühlen oder nach dem Glutenverzehr an übermäßigen Blähungen leiden, liegt es wahrscheinlich nicht am Gluten,  sondern daran, dass Sie zu den 20 % der Bevölkerung mit Reizdarmsyndrom gehören. Dieses kann behandelt werden. Sie sollten sich daher an Ihren Hausarzt wenden, wenn Sie nach dem Verzehr glutenhaltiger Speisen einige der vorher genannten Symptome beobachten.

Mythos: Milchprodukte verursachen Verdauungsstörungen

Dies ist nicht unbedingt der Fall. Wenn Menschen mit Stoma feststellen, dass Milchprodukte Verdauungsprobleme verursachen, liegt es oft daran, dass ihr Darm gestört ist. Dies kann an einer Infektion oder einer chronisch entzündlichen Darmerkrankung liegen. Nehmen Sie hierzu Kontakt mit Ihrem Arzt oder Ihrem Stomatherapeuten auf. 

Diese Probleme verschwinden in der Regel nach einer Weile. Daher ist es nicht empfehlenswert, Milchprodukte aus der Ernährung zu streichen, da sie eine gute Quelle für Kalzium und Eiweiß sind. Wenn Sie keine Milchprodukte vertragen, suchen Sie nach Alternativen, zum Beispiel laktosefreie Milch oder mit Kalzium angereicherte Lebensmittel.

Ernährung: Ernährungsmythen im Zusammenhang mit einem Stoma

Was im Fall einer Blockade zu tun ist

Eine häufige Befürchtung bei bestimmten Nahrungsmitteln ist die Angst vor Verstopfungen, bei denen das Essen weiter oben im Dickdarm stecken bleibt und die Funktion des Stomas beeinträchtigt wird. Abgesehen davon, dass das Stoma nicht funktioniert, sind weitere Anzeichen für eine Blockade z. B. eine Kolik, Blähungen, Übelkeit oder Erbrechen.

Zunächst einmal muss betont werden, dass bei relativ wenigen Menschen mit Stoma eine Blockade auftritt. Bei den Betroffenen tritt dies lediglich ein oder zwei Mal auf. Sofern Sie doch einmal Anzeichen einer Blockade feststellen, wenden Sie sich umgehend an Ihren Stomatherapeuten oder Ihren Arzt. Bis Sie Hilfe bekommen, können Sie die Schmerzen etwas lindern, indem Sie viel Flüssigkeit trinken, Ihren Bauch sanft massieren oder eine Wärmflasche benutzen.

Machen Sie mit bei Aktiv
To top